Was bedeutet ganzheitliche Kieferorthopädie? Die ganzheitlichen Begleittherapien Was sind die Ziele der GKO Die Crozat Therapie Die ganzheitlichen Kieferorthopäden*innen verwenden zur Vorbereitung der Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen herausnehmbare Apparaturen wie z.B. die Crozat-Apparatur, um Lücken zu öffnen oder Seitenzähne nach hinten zu bewegen. Im zweiten Schritt erfolgt die Mundraumentwicklung dann mit Hilfe von funktionskieferorthopä- dischen Geräten. Besonders der Bionator bewegt hier die Zähne dann eben nicht durch Ausübung von Druck und Zwang, sondern individuell als Leitschiene sanft und entspannt. Die Begleittherapien Die ganzheitliche Kieferorthopädie nutzt ein ganzes Spektrum ver- schiedener Begleittherapien, um die Entwicklung des Mundraumes zu fördern und z.B. Lymphstauungen zu beheben, die durch Zahn-Engstände verursacht werden können. Dazu gehören: Lymphdrainage Myofunktionelle Therapie Magnetfeld-Therapie Physiotherapie (Massage, Osteopathie etc.) Atem- und Entspannungsübungen, Ernährungslenkung und homöopathischer Begleittherapie u.v.m. Diese werden je nach Bedarf individuell eingesetzt, um die kieferortho- pädische Behandlung optimal zu unterstützen. Die Wechselbeziehungen zwischen Zähnen und Organen waren schon im alten China bekannt. Moderne Analyseverfahren bestätigen heute diese Zusammenhänge. Naturheilkundlich/biologisch tätige Zahnmediziner*innen beachten diese Wechselbeziehungen und beziehen sie von Anfang an in ihre Behandlung mit ein. Aus diesem Grund gab es auch von Anfang an eine ideelle Kooperation zwischen der GKO –Gesellschaft für ganzheitliche Kieferorthopädie und dem BNZ – Bundesverband der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte in Deutschland e.V. Siehe Homepage BNZ.DE Bei Gebissfehlstellungen und Wirbelsäule In der ganzheitlichen Kieferorthopädie geht man auch davon aus, dass Gebissfehlstellungen mit Wirbelsäulenschäden in Verbindung stehen können. So ist eine Rücklage des Unterkiefers z.B. häufig mit einer Lordo- se (konvexe Krümmung) der Hals- und Lendenwirbelsäule kombiniert. Eine Abweichung des Unterkiefers zu einer Seite steht in vielen Fällen im Zusammenhang mit einem Beckenschiefstand, der wiederum eine Fehlbelastung der Fußsohlen und Fersen zur Folge haben kann u.v.m.. Zuerst die Ursache erkennen, diagnostizieren und erst danach die Symptom-Behandlung einleiten. Es ist für die ganzheitliche Kieferorthopädie bedeutsam und daher selbstverständlich auf den gesamten Körper des Patienten einzugehen, um so die Ursache einer Zahn- oder Kieferfehlstellung feststellen zu können. Denn nur, wer die Ursachen (er)kennt, kann ein nachhaltig stabiles Behandlungsergebnis erreichen. Eine Zahnfehlstellung ist immer auch Ausdruck einer übergeordneten Problematik, die erkannt werden muss, damit die Zahnfehlstellung angemessen und nachhaltig korrigiert werden kann. Anderenfalls ist eine hohe Zahl an Rezidiven zu erwarten, da die Ursachen für eine Symptomatik erst garnicht erkannt und folglich therapiert worden sind. Bei einer Erstuntersuchung sollten daher nicht nur die Zähne sondern auch Aussprache, Haltung, Gang, Ernährungsgewohnheiten oder andere Auffälligkeiten betrachtet werden. Es ist ganz sicher nicht einfach sowie zeit- und kraftaufwendiger, diese möglichen übergeordneten Ursachen zu finden. Aber wenn man es als Behandler zuallererst einmal für sich selbst erkannt und verinnerlicht hat, dann kann man es umso authentischer, mit mehr Freude und damit erfolgreicher zu einem nachhaltigen Behandlungs- erfolg für seine Patienten und das Praxis-Team führen. „Wir müssen heute wieder mehr die Naturgesetze sowie die Beachtung des Individuums Mensch in unser Behandlungskonzept mit einfließen lassen, um nicht immer wieder aufs Neue vom Zeitgeist im Gesundheits“Markt“ hinweggefegt zu werden“ Bei Kieferfehlstellungen wird in der ganzheitlichen Kieferorthopädie nicht nur der Kiefer an sich, sondern auch muskuläre Ungleichgewichte im Mund- bereich oder Haltungsstörungen untersucht und analysiert. Der Körper und dessen Haltung ist direkt mit dem Kiefer verbunden. So wirkt sich z.B. eine Fehlstellung des Halteapparates oft auch auf den Kiefer und letztlich auf die Zähne aus. Andersherum wirkt sich eine Kieferfehlstellung, die aus einem muskulären Ungleichgewicht im Mundbereich entstanden ist, direkt oder indirekt auf den Körper und seine Haltung aus. Nacken- und Rückenbeschwerden, Knieschäden, Tinnitus und andere funktionelle oder strukturelle Probleme können so mit einer Kieferfehlstellung in Verbin- dung stehen. Und vieles mehr. Die GKO hat die Aufgabe und das Ziel, im Rahmen europäischer Richtlinien, die berufliche Ausübung der ganzheitlichen Kieferorthopädie innerhalb der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zu fördern und sicherzustellen. Die GKO engagiert sich u.a. auch politisch und setzt sich für die Anerkennung der Gebietsbezeichnung Ganzheitliche Kieferorthopädie i.V. mit der Bionator- und Crozat-Therapie ein.